Warum haben wir das Gefühl, dass es heute schwieriger ist Elternzu sein als früher?

Der Rückgang der Geburtenrate in Deutschland geht mit dem weitverbreiteten Gefühl einher,  dass es immer schwieriger wird, Kinder aufzuziehen und zu erziehen. Kindern in der heutigen Welt ein sicheres Fundament zu vermitteln ist einfach heraufordernd.

Aber kein Wunder. Unsere gesamte Gesellschaft bewegt sich in einem Meer von Sorgen und Unsicherheiten. Ob Wirtschaft, Politik oder Krieg,alles ist verhandelbar, relativ, schnelllebig, unübersichtlich.
Die Familie bleibt dennoch der Fels in der Brandung. Das zeigt uns die neue Shell-Jugendstudie von Oktober 2024. Sie untersucht anhand einer repräsentativen Befragung die Einstellungen und Werteorientierungen der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 12-25 Jahren. Dies geschieht turnusmäßig alle vier- bis fünf Jahre.

Auf Partnersuche


Die Studie, die Ende Oktober vorgestellt worden ist, zeigt, dass 92% der Jugendlichen sich wünschen, eine Familie gründen zu wollen. Die Sehnsucht nach einer stabilen Partnerschaft, die in Treue und Liebe fruchtbar und offen für das Leben ist, ist nach wie vor da. Denn anders als viele denken, bleibt der Kinderwunsch der jüngeren Generation stabil.

Aber warum haben deutsche Frauen trotzdem weniger Kinder als früher? Warum heiraten die Menschen immer seltener? In den letzten Tagen habe ich eine Vielzahl von jungen Menschen getroffen, die bereit sind, eine Familie zu gründen und sogar zu heiraten. Aber leider ist der passende Partner nicht zu finden. Die Beziehungsfähigkeit der Generation Z (1995-2010) scheint viel schlechter zu sein als die der Generation Y (1980-1994) – die Millennials genannt- die erste Generation, die mit einem Smartphone groß geworden ist. Nimmt die Bindungsfähigkeit der jungen Erwachsenen ab? Die deutliche Antwort ist, ja! Wir haben eine hohe Anzahl von Menschen, die kaum bereit sind, sich selbst auszuhalten, die meinen, ständigen medialen Input zu brauchen. Menschen, die nicht gelernt haben miteinander zu sprechen, gut zu kommunizieren oder empathisch zu sein. Der Autor Michael Nest spricht sogar über die „Generation beziehungsunfähig“. Junge Menschen, haben nicht gelernt, Verantwortung für die eigenen Handlungen zu übernehmen.  Es sind immer andere Schuld. Sie sind nicht zur Reife erzogen worden.  Wir brauchen Eltern, die diese Entwicklungen verstehen und agieren können.

Was bedeutet es eigentlich heute, Eltern zu sein?

Wir haben uns als Eltern zu oft daran gewöhnt, dass die Kinder fast den ganzen Tag aus dem Haus sind, dass sie ständig Medien konsumieren, dass der Alltag mit Aufgaben komplett ausgefüllt ist. Die Eltern und die Kinder von heute haben keine Zeit mehr. Wir haben die Tatsache aus dem Auge verloren, dass es Zeiten für alles gibt: Zeiten zum Arbeiten und sich auszuruhen, Zeiten der familären Einheit, der Kommunikation, der Fürsorge (so wie die Zeit, zu der alle sich an den Tisch setzen und miteinander sprechen) und auch Zeiten zum Feiern. Jedes Kind liebt diese Rituale, z.B. an Weihnachten, und
sie sorgen dafür, dass familiäre Gewohnheiten entstehen.
Die Bindung zwischen Eltern und Kindern wächst nämlich dort, aber auch durch viele kleine, fast unscheinbare Momente im Alltag. Jedes Lächeln, jede fürsorgliche Handlung, jeder bestätigende Blick, jedes wiederholte Ritual und diese wichtigen festen Familienzeiten. Die Beziehung, die sich dort zwischen die Familienmitglieder bildet, ist die Basis für eine gelungene Partnerschaft in der Zukunft, ebenso wie für gute, anhaltende Freundschaften.


Eltern zu sein bedeutet, mündige Menschen für das Leben zu erziehen und deshalb brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Familie. Wir brauchen eine konstanten Entschleunigung und mehr Zeit füreinander. Die 30-Stunden-Woche des Vaters ist für viele inzwischen attraktiver als eine Erwerbstätigkeit in Vollzeit – darin sind sich junge Männer und
Frauen einig. Dies bestätigt ebenfalls die aktuelle Shell-Studie.

Die Verantwortung nicht wegschieben


Die Shell-Studie zeigt auch deutlich, dass mehr junge Leute »nach Sicherheit streben« (2019: 77%; 2024: 87%). Kein Wunder, wenn Kinder sich zwischen 60 Geschlechtern entscheiden können, oder wenn es Ihnen vermittelt wird, dass alles verhandelbar ist, dass Ihre Gefühle entscheidend sind und dass es keine objektive Wahrheit gibt.
Dieses Bedürfnis nach Sicherheit können und sollten (!) wir als Eltern frühzeitig vermitteln.
Es ist ein Privileg, Eltern zu sein und unsere Hauptaufgabe ist es unsere Kinder zu mündigen Menschen großzuziehen, die wissen, was sie wollen, die ein festes Wertegerüst haben, die Verantwortung übernehmen und selbständig Entscheidungen treffen können. Leider ist es so, dass Schule und Kita, Lehrer und Erzieher sehr oft unsere Ur-Aufgabe übernehmen müssen, weil die Erziehung im Elternhaus fehlt. Es ist aber vorrangig unsere Pflicht, unsere Kinder zu erziehen. Lasst uns diese Verantwortung ernst nehmen und nicht wegschieben. Das gibt unseren Kindern Sicherheit und Ausrichtung.

Große Ermutigung


Eine notwendige Neuausrichtung, die es zulässt aus dem Teufelskreis der ständigen Bespaßung und Aktivität in der Familie auszubrechen, zu einer Zeit der Ruhe, Einheit und gemeinsamen Momente, würde unserer hastigen Gesellschaft gut tun. Die bedingungslose Liebe können wir nur so ausleben und wachsen lassen. Liebe ist vor allem Beziehung.
Die große Ermutigung der Studie ist, dass die Jugend ihre Eltern als Erziehungsvorbilder anerkennt. Das Verhältnis Jugendlicher zu ihren Eltern hat sich in den letzten Jahrzehnten stetig verbessert, vermutlich auch dank eines Erziehungsstils, der mehr auf Autonomie als auf Autorität und Härte setzt. Ein Vergleich zu den Ergebnissen der Shell-
Jugendstudie von vor 40 Jahren macht die Veränderung deutlich: Im Jahr 1985 sahen 53% aller 15- bis 24-Jährigen im Westen Deutschlands ihre Eltern als Erziehungsvorbild, inzwischen sind es 78%.
Weiter so, liebe Eltern, wir sind nicht perfekt, unsere Kinder auch nicht. Aber in der Familie können wir am Besten lernen, wie man bedingungslos liebt.

Andrea Heck

Ein Interview mit Herrn Vincenzo Bassi (FAFCE)

Herr Bassi, Sie sind der Präsident der Föderation der katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE), einer Organisation, die 21 der insgesamt 27 EU-Länder vertritt. Erzählen Sie uns bitte ein wenig über FAFCE.

Wir vertreten die Familien in der Europäischen Union in Brüssel und auch im Europarat. Nach dem Fall der Berliner Mauer kamen katholische Familienverbände aus mehreren Ländern Europas zusammen, um eine europäische Plattform zu schaffen.  Österreich, Italien, Frankreich und Deutschland unterzeichneten 1991 eine gemeinsame Charta und gründeten 1994 einen Verband, der sich1997 als Föderation der katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE) mit Sitz in Straßburg, Frankreich, formierte. Im Jahr 2001 erkannte der Europarat FAFCE als Nichtregierungsorganisation mit partizipatorischem Status an und ein Jahr später erhielt FAFCE die Genehmigung zur Einreichung von Kollektivklagen im Rahmen der Europäischen Sozialcharta. Heute repräsentieren wir fast alle Länder der EU

Vor kurzem forderte FAFCE europäische Institutionen und EU-Mitgliedsstaaten auf, auf die psychische Gesundheit der Jugend zu achten. Welches ist zurzeit das größte Problem der Jugend?

Es ist Zeit, das Vertrauen in die Zukunft zu fördern. Der Mangel des Vertrauens hat sehr gefährliche Folgen für die Zukunft der Gesellschaft, wie zum Beispiel der demografische Winter. Wir können die Folgen kaum vermeiden, wenn die Ursachen nicht ermittelt werden. Ich bin der Meinung, dass die Einsamkeit das größte Problem ist, das die Jugend und allgemein die Familien plagen. Probleme gab es schon immer, wirtschaftliche Sorgen und Zukunftsängste.  Aber in dieser Zeit fehlen sehr oft die Netzwerke, die Familien als Gemeinschaft unterstützen, damit die Familien leichter mit den Problemen fertig werden.

Eine Studie, die in diesem Jahr über die Familie in Deutschland gemacht wurde, die INSA-Studie, hat ergeben, dass 39% der jungen Menschen unter 29 Jahren von einem Gefühl der Einsamkeit getroffen sind.  Welche anderen Erscheinungen sehen Sie als gefährlich für die psychische Gesundheit junger Generationen?

Die Instabilität der Familie, und der demografische Winter als Hauptfolge dieser Instabilität, sind wichtige Punkte sowie die Auswirkungen der Digitalisierung, hier besonders das digitalen Suchtverhalten und die Cyber-Gewalt. Auch die Förderung unklarer Konzepte in Bezug auf die so genannte „geschlechterfreie Selbstbestimmung“ und die verbreitete Pornographie im Netz sind gefährliche Entwicklungen, die einer eingehenden Analyse bedürfen und gezielte Handlungen erfordern. Die Eltern beobachten diesen negativen Trend, aber fühlen sich oft machtlos.

Welches wäre Ihrer Meinung nach ein gangbarer Weg, um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken?

Die Förderung der Entwicklung von nationalen Aktionsplänen (NAPs), um Familien, Familiennetzwerke, Verbände und Schulen zu unterstützen. Sehr wichtig ist die Anerkennung der wertvollen Arbeit der Großeltern für das tägliche Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Damit übernehmen sie mit ihrer Lebenserfahrung Verantwortung für die jüngeren Generationen, indem sie ihnen Hoffnung für die Zukunft vermitteln. Wir haben auch gefordert, den Sonntag als einen Tag in der Woche für die gemeinsame Erholung einzurichten und so den familiären und sozialen Zusammenhalt zu fördern. Das hilft allgemein Eltern und Kindern.

Welche Maßnahmen haben Sie gefordert in Bezug auf die Themen Digitalisierung und Verbreitung von Pornographie im Netz?

Wir haben gesetzgeberische Maßnahmen gegen die Übersexualisierung von Inhalten im Internet und in der Werbung gefordert, insbesondere bei der Darstellung von Kindern. Die EU-Mitgliedstaaten sollen koordiniert arbeiten, um alle Daten über die Produktion von Pornografie und die Konsumtrends von Minderjährigen und Erwachsenen zu sammeln.  Ebenfalls haben wir auf die wichtige Rolle von Sport- und Musikaktivitäten hingewiesen, insbesondere diejenigen mit großer Kinderbeteiligung als vorbeugende Maßnahme.

Herr Bassi, Sie sind seit mehreren Jahren verheiratet und haben drei Kinder. Kann ich auch Ihrer Frau eine Frage stellen?

Natürlich. Gerne.

Liebe Frau Di Lello, als Ehefrau und Mutter, was würden Sie Eltern in dieser besonders schwierigen Zeit, geplagt von Pandemien, Kriegen und verschiedenen Ideologien, raten?

Habt bitte keine Angst! Das rate ich allen Eltern. Trotz hoher Arbeitsbelastung und aller Probleme, die der Alltag mit sich bringt, bleibt bitte zuversichtlich und habt Vertrauen. Im Alltag und im Jetzt entscheidet sich Vieles. Manche Probleme sind sofort weg, wenn zuhause Freude herrscht und alle am gemeinsamen Tisch zu Abend essen können.  Das bietet Schutz und meistens auch viel Freude.

Herr Bassi, wollen Sie noch kurz eine kleine Ermutigung den Familien in Europa zurufen?

Ich rufe alle dazu auf, Netzwerke zu schaffen, damit die Familien sich nicht einsam fühlen müssen. Wir sollten den Wert von Familienverbänden schätzen lernen. Die Schönheit der Familie wieder zu entdecken, ist eine Priorität in diesen Zeiten.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Vincenzo Bassi ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er ist Rechtsanwalt LLM und promovierter Professor für Steuerrecht. Er ist der Präsident der Europäischen Katholischen Familienverbände (FAFCE)

Das Interview führte Andrea Heck, stellv. Vorsitzende von wertevoll wachsen Anfang Mai 2024 in Rom.

Leihmutterschaft

Leihmutterschaft

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das ein Menschenrecht ist, wird neu bewertet. 

Ein Satz, der in diesem Jahr für eine große Kontroverse und vor allem Kopfschütteln gesorgt hat, stammt aus einer Veröffentlichung von kolumbianischen Ärzten, die einen Vorschlag zur Leihmutterschaft festgelegt haben. Ihr Vorschlag: „Die Körper von Frauen mit einem Hirnfunktionsausfall könnte man verwenden, um „kinderlosen Paaren“ durch Leihmutterschaft zu helfen, um „ihre Gebärmütter nicht zu verschwenden“. „Wir wissen, dass diese Frauen Schwangerschaften bis zum Ende austragen können – warum sollten Schwangerschaften nicht eingeleitet werden, um kinderlosen Paaren zu helfen?“. Um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen, habe man sich auf die Arbeit von Anna Smajdor von der Universität Oslo gestützt, die in der Zeitschrift Theoretical Medicine and Bioethics das Konzept der „Ganzkörper-Gestationsspende“ für Patienten mit einer Hirnfunktionsausfall entwickelt. In dem Text (der inzwischen zurückgezogen wurde), hieß es: „Frau Smajdor argumentiert, dass diese Frauen als Schwangerschaftssurrogate eingesetzt werden könnten, sofern sie eine Patientenverfügung gemacht haben“.

Mit diesem Satz kann man verstehen, wie verdreht die Leihmutterschaft in Wirklichkeit ist. Es geht hier um die Erfüllung von Kinderwünschen, koste es was es wolle. Moralische Argumente oder Medizinische Standards werden über Bord geworfen. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das ein Menschenrecht ist, wird neu bewertet. 

Die Leihmutterschaft ist zu einem internationalen Wirtschaftszweig geworden, an dem nicht nur die Wunscheltern und die Leihmütter beteiligt sind, sondern oft auch eine Reihe von Vermittlungsagenturen und Anwälten, die bei dem Verfahren behilflich sind und die natürlich für ihre Dienste Geld verlangen.

Und so einfach geht es in manchen Ländern: Ein All-inclusive-Paket für ein Baby kostet etwa 65.000 US Dollar in Kolumbien, 62.000 US Dollar in Laos oder 85.000 US Dollar in Russland. Darin enthalten sind Anwaltskosten, Hotels, die Suche nach einer Leihmutter und das Management ihrer Schwangerschaft.

Es gibt dort auch Websites, auf denen man sich anmelden und die Rolle wählen kann, die man spielen möchte, ob als Alleinerziehende, alleinerziehende Mutter, homosexuelles oder heterosexuelles Paar.

Völlig ignoriert wird die Wahrnehmung einer Leihmutter, die ihr Kind zur Geburt am liebsten nicht sehen will, um sich später nicht daran erinnern zu können, wie ihr Kind aussah; oder das Empfinden eines Kindes, das früher oder später wissen möchte, wer seine biologischen Mutter ist, das auf der Suche nach seiner Identität ist.

Dieses Geschäft mit dem Körper der Frauen ist definitiv kein gutes Zukunfsmodell. Die Legalisierung der Leihmutterschaft in Deutschland kann zu einer völligen Öffnung und zu Konsequenzen führen, wie sie die kolumbianischen Ärzte noch in diesem Jahr festlegen wollten. Ein Sohn oder eine Tochter sind im besten Fall ein Kind der Liebe und unverkäuflich, Eltern bestenfalls auch.

Andrea Heck

Andrea Heck ist Mutter von drei Kindern und Juristin. Sie ist die Landesvorsitzende des Elternvereins Nordrhein-Westfalen, die Stv. Vorsitzende der Stiftung für Familienwerte und Mitgründerin von wertevollwachsen e.V.

„Leihmutterschaft“ – ein Liebesdienst?

Ein Kommentar von Alexandra Maria Linder

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig hat sich von ihrem Domkantor
Gerd-Peter Münden (56) getrennt. Er wollte mit seinem aus Kolumbien stammenden Ehemann in
dessen Herkunftsland zwei Leihmütter beauftragen. Damit degradiere er Frauen und Kinder zu
Waren, äußerte Dompredigerin Cornelia Götz. 


Mit klaren Worten und jenseits von Ideologien und Mitleidsargumentationen haben die Arbeitgeber des
Braunschweiger Domkantors Gerd-Peter Münden eine erstaunlich solide ethische Position bezogen.
Nüchtern betrachtet geht es um folgendes: Personen, die aufgrund ihrer Beziehungsstruktur keine eigenen
Kinder zeugen können, möchten dennoch unbedingt Kinder haben. Sie sind nach neuester Diktion
„Wunscheltern“, die gemäß Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ein „Recht auf ein Kind“
haben. Das Kind rückt als Person, die zweckfrei und unabhängig von Bedingungen Würde und Rechte hat,
endgültig in den Hintergrund und wird zum „gewünschten Kind“. Aufgrund neuer technischer
Möglichkeiten sind bei Zeugung und Austragen eines Kindes bis zu sieben Personen involviert:
Eizellgeberin, Samengeber (inzwischen gibt es auch „Drei-Eltern-Embryos“), die gemietete Austrägerin
und rechtlich betrachtet in vielen Staaten deren Mann, der normalerweise als Vater dieses Kindes anerkannt
würde (wie aktuell in Deutschland), sowie zwei Personen in jedweder Konstellation (demnächst vielleicht
auch mehr, siehe Vielehe).


Austrägerin begibt sich in gesundheitliche Gefahren
Das Kind erlebt sein erstes Trauma nach der Geburt, wenn es derjenigen Frau entrissen wird, deren
Herzschlag und Geruch es kennt, zu der es seine erste intensive Beziehung hat. Vom Kindeswohl her
betrachtet hat jedes Kind des Weiteren das Recht, in die für ein Kind bestmögliche Familienkonstellation
hineingeboren zu werden, die es nach wie vor gibt: die genetisch eigene Mutter, der genetisch eigene Vater,
die in einer stabilen Beziehung miteinander leben. Es ist ein Unterschied, ob sich familiäre Konstellationen
im Laufe des Lebens ändern oder ob man dem Kind von vornherein andere, willkürliche Konstellationen
mit bisher noch selten untersuchten Folgen zumutet.
Die Austrägerin begibt sich in große gesundheitliche Gefahren, wenn sie ein Kind austrägt, das genetisch
nicht mit ihr verwandt ist, zum Beispiel Bluthochdruck. Sie muss die gesamte Schwangerschaft über
engmaschig medizinisch kontrolliert werden. Wenn das Kind nicht so ist, wie geplant, muss sie sich häufig
auch zur Abtreibung verpflichten. Die Frühgeburtsraten bei Mehrlingen liegen außerdem bei knapp 90
Prozent.


Welche Argumentation nicht stimmig ist
Die Mitleidsargumentation geht dahin, dass man einem Paar/einer Person doch nicht verweigern dürfe, was
man anderen gestatte und in anderen Ländern möglich sei. Mit demselben Argument kann man Abtreibung
bis zur Geburt und Euthanasie legalisieren oder die Präimplantationsdiagnostik bei der künstlichen
Befruchtung serienmäßig auf alle Kinder anwenden. All dies ist in anderen Staaten erlaubt.
Weitere Gedanken könnte man sich über das für das erste Kind recht fortgeschrittene Alter des einen
Samenzellgebers machen, über die wissenschaftlich erwiesene Tatsache, dass genetisch fremde Kinder vor
allem in der Pubertät große Schwierigkeiten mit ihrer persönlichen Identitätsfindung haben, und darüber,
dass man, hat man sich für ein Lebensmodell entschieden, vielleicht auch einfach die entsprechenden
Folgen tragen sollte. Heterosexuelle Paare nehmen sich keine Zweitpartner, katholische Priester leben
zölibatär, gleichgeschlechtliche Paare können keine Kinder zeugen.

Es muss klare Grenzen geben
Um der Kinderrechte willen und um der Würde der in vielen Ländern durch „Baby farming“ ausgebeuteten
Frauen willen, auf die der Begriff der „Gebärmaschine“ noch nie so treffend gepasst hat, muss es klare
Grenzen geben. Ein Kind ist nichts, was man sich aus Eizell-, Samen- und Leihmutter-Katalogen aussuchen
kann. Eine Frau ist kein Körper, den man für fremde Zwecke missbrauchen oder kommerzialisieren darf.
Mit Mitleidsargumenten und nicht gleichstellbaren Gleichstellungsforderungen wurde schon so manche
ethische Grenze auf Kosten der Menschenwürde überschritten.
Die Autorin, Alexandra Maria Linder (Willich), ist Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL).
— IDEA 28.03.2022

IDEA e.V. Evangelische Nachrichtenagentur Pressedienst vom 28. März 2022 Nr. 064

 

 

Experten Panel über Pornografiekonsum

Gemeinsam mit der Sigmund Freud PrivatUniversität und dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie lädt dich Safersurfing herzlich ein zum wissenschaftlichen Panel

„Pornografiekonsum und psychische Gesundheit“. 

Am 16.März 2021
9:00-11:00
virtuell über Zoom

mailto:anmeldung@safersurfing.org

Pornografie ist für viele Menschen ein attraktives Genussmittel. Sie dient der sexuellen Erregung und bewirkt einen intensiven Belohnungsreiz in unserem Gehirn. Doch auch hier gilt: die Dosis macht das Gift! 

Ähnlich stoffgebundener Süchte wandelt sich ein initial angenehmes Gefühl von Freiheit über die Zeit hinweg durch Toleranzentwicklung und Dosissteigerung hin zu dem engen Gefühl von Zwang oder gar Sucht. Am Ende kann der vollständige Kontrollverlust mit fatalen Folgen für das Leben und die Gesundheit der Betroffenen und deren Umfeld stehen. Der Leidensweg Betroffener verläuft durch Unwissenheit und Scham häufig lange Zeit im Verborgenen.

Die Thematik hat nicht nur einen individuellen Aspekt, sondern wächst zunehmend zu einem gesellschaftsrelevanten Thema, das besser verstanden werden sollte, um präventiv zu handeln und Leid zu vermeiden. Am Podium diskutieren: Dr. med. Maria Melzer, Univ. Prof.Dr. med. Prim. Dr. Michael Muslek, Dr. Peter Stippl u.A

Stellungnahme zur Einführung von ‚Kinderrechten’ in die Verfassung

Verein wertevollwachsen e.V.  Februar 2021

Hierzu haben wir bereits  im November 2019 gegenüber mehreren Abgeordneten umfangreich Stellung genommen, wesentliche Argumente sind bereits von Befürwortern wie Gegnern ausgetauscht und der bald in die erste Lesung gehende Gesetzentwurf ist zumindest dahingehend verbessert worden, dass  am Ende der eingefügten Ergänzung des Artikel 6 nochmals auf die Erstverantwortung der Eltern hingewiesen wird. Dies bewerten wir als positiv und es ist zu hoffen, dass dieser Satz wenigstens erhalten bleibt.

Ob dieser Satz jedoch verhindert, dass die –eigentlich überflüssige- Grundgesetz-änderung auch ein verändertes Verfassungsrecht nach sich zieht wie Verfassungs-rechtler befürchten, wird sich erweisen.

Aus der Gesamtschau der Politik der letzten Jahre bleiben  in jedem Fall ein große Bedenken, weil  eine generelle Tendenz des Staates unübersehbar ist , vermehrt in Bereiche einzuwirken, die das Familienleben nicht nur nachhaltig verändern, sondern sukzessive fragwürdige Rechte in  unausweichbare Pflichten zu verwandeln (z.B. U3-Betreuung).

Aktuell bestätigt werden diese Befürchtungen  durch den von Grünen und Liberalen eingebrachte Referentenentwurf  für ein neues Transsexuellengesetz. Dass hier Heranwachsenden ab 14 Jahren ermöglicht werden soll, auf Zuruf , ohne Zustimmung der Eltern und ohne fachärztliche Beratung das Geschlecht zu wechseln, zeigt überdeutlich, wo die Reise hingeht und welche Brisanz in der Einführung von Kinderrechten liegt, die z.B. solch ein ‚Selbstbestimmungsgesetz’ verfassungsrechtlich

stärken könnten. Zumindest werden sie das Grundrecht der Eltern auf Erziehung aufweichen und synergetisch wirken.

Es ist erkennbar, dass den Beschwichtigungen, bei Kinderrechten ginge es ausschliesslich um das Kindswohl und Kindsbeteiligung bei allen, Kinder betreffenden, Angelegenheiten, kein Glauben zu schenken ist.

Im Gegenteil, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte, die  diese auf Grund ihres Kindseins noch nicht selbst wahrnehmen können, sollen hier ganz offensichtlich vom Staat wahrgenommen werden mit der Folge einer Emanzipation von den Eltern. Denn was zum ‚Wohl des Kindes’ und zur Entwicklung einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit gehört, wird mehr und mehr im Rahmen einer Diskursverengung von interessengeleiteten Lobbygruppen bestimmt und verbreitet.

Die Erstverantwortung der Eltern wird dort konsequent unterwandert.

Folgende Fragen, die nur einen Ausschnitt  der Probleme anreißen, liegen auf der Hand:

Welche Bedeutung werden ‚reproduktive Rechte’ bei Abtreibungswünschen von Minderjährigen haben?

Welche Bedeutung wird das Recht auf Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit bei Wünschen von Minderjährigen nach Tätowierungen, Schönheits-OPs, hormonellen  oder operativen Geschlechtsumwandlungen haben? Oder auch nur bei der Sexualaufklärung in Schulen, die dem sittlichen Empfinden vieler Eltern und Kinder grundlegend widerspricht?

Die Einführung von gesonderte Kinderrechten ist nur bei oberflächlicher Betrachtung  eine gute Idee, in Wirklichkeit jedoch ist sie jedoch ein trojanisches Pferd, das die Selbstbestimmtheit der Reifeentwicklung von Kindern und Jugendlichen vorrangig zuordnet und somit der möglichen Einflussnahme durch staatliche Interessen Vorschub leistet. Hier wird eine Brandbombe in das familiäre Leben geworfen, die letztlich  das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kindern aufweichen wird und diese zum Spielball manipulativer Kräfte machen kann und wird.

Der Mensch ist aber nicht durchgängig selbstbestimmt, sondern auch schutzbedürftig und dies insbesondere in vulnerablen Lebensphasen. Die Zeit der Kindheit und Pubertät gehört zweifellos dazu. Wer von den Abgeordneten Kinder und Enkel hat, weiss genau, wie fragil die Entscheidungsfähigkeit von Heranwachsenden ist. Wer über derartige Erfahrungen nicht verfügt, möge ehrlich an seine eigene Kindheit und Jugend denken.

Hier sind Eltern gefragt und wenn sie versagen, was ja durchaus vorkommt, greift die staatliche Überwachungspflicht, aber dann und nur dann sollte das so sein.

Wir möchten Sie daher im Bewusstsein Ihrer Verantwortung und angesichts kritischer Stimmen aus vielen gesellschaftlichen Gruppen bitten, insbesondere gegen jede Formulierung der Grundgesetzänderung zu stimmen, die das Recht auf Schutz der körperlichen sowie seelischen Unversehrtheit von Kindern in Frage stellt, bzw. die natürliche Obhutspflicht und das natürliche Sorgerecht von Eltern schwächt.

Vorsitzende

Gilla Frank

Blinklearning

Blinklearning

Es ist geschafft: ALLE schon von uns bei amazon veröffentlichten Bücher, nämlich Band 1-7 sind nun auch in digitaler Form auf der Lernplattform von Blinklearning verfügbar!

Damit haben wir die erste Hälfte der Veröffentlichung mit den Kinderbüchern vervollständigt! Diese sind nun durchgängig verfügbar und bieten ein kontinuierliches Angebot für Kinder von 6-13 Jahren (Klasse 1-7).

Nutzen Sie die digitale Ausgabe auf Ihrem Tablet, Laptop oder PC-online oder offline.

Und so kann’s losgehen:

Die Schritte zum Onlinekauf finden Sie hier

Den aktuellen Flyer mit dem ganzen Portfolio, allen Inhalten, Altersangaben und Preisen finden Sie als Download hier

The story behind the story

An unserem neunten Themenabend haben wir ihnen nun erstmals unsere eigene Buchreihe leben lieben lernen vorgestellt.
Anlass der Vereinsgründung im Jahr 2015 war unser Wunsch, dieses Programm zur Vermittlung universeller Werte -in mehr als 13 Ländern bereits eingeführt- auch nach Deutschland zu bringen.
Nun haben wir inzwischen 3 Bände herausgegeben, der vierte Band erscheint in wenigen Tagen. Zwei weitere werden bis zum Sommer folgen.
Also Grund genug, aufzuzeigen, wieso uns diese Bücher am Herzen liegen und was hinter dem Gesamtkonzept leben lieben lernen… alive to the world… oder aprendiendo a querer steckt.
Was macht diese Buchreihe so anders als die üblichen Erziehungsbücher und worin liegt der Mehrwert für Kinder, Eltern und Erzieher?
Was Kinder, Eltern und Erzieher hier an die Hand bekommen, ist kein moderner Knigge, kein Tugendkatalog, sondern ein vollständiges Curriculum zur Entwicklung einer reifen, lebensbejahenden Persönlichkeit und somit Chancen auf ein gelingendes Leben!
Dies haben wir erläutert anhand des konzeptionellen Aufbaus unserer Buchreihe, sowie mit Beispielen aus den bereits erschienen Bänden, die uns Susanna Filbinger-Riggert anhand von kurzweiligen, prägnanten Leseproben vorgestellt hat:
Band 3   Wir sind ein Team, 8-9 Jahre
Band 5   Einheit in Vielfalt, 10-11 Jahre
Band 6   Freundschaft, 11-12 Jahre

Tagung wertevollaufklären

Rückblick – wertevollaufklären, Tagung am 27.10.2018 in München

Die Grundlagen für eine „wertevolle“ Sexualpädagogik und kindgerechte Aufklärung sowie deren Umsetzung waren zentrales Thema dieser Tagung für Eltern, Lehrer und Pädagogen.
Unser Verein hat bei der Planung und Durchführung dieser Veranstaltung mitgewirkt und die Buchserie erstmals einem großen Publikum vorgestellt.
Eine sehr gute Resonanz hatte der „wew-workshop“, den wir neben acht weiteren  Organisationen angeboten haben.
Maßgeblicher Rahmen für alle Angebote waren die erprobten Leitlinien und Prinzipien
einer entwicklungssensiblen Sexualpädagogik.
Die Webseite des Kongresses ist noch geöffnet: wertevollaufklaeren.com
Es lohnt sich, einen Blick auf die einzelnen Veranstalter zu werfen, die unter „Workshopangebot I und II“ zu finden sind.
Ein Thema hat Andrea Heck genauer für Sie unter die Lupe genommen: Phil Pöschl von safersurfing fragte: „Soll das Internet unsere Kinder aufklären?“. Hier ihr Bericht dazu:

„Da wächst gerade eine Generation heran, die einer Flut von Pornografie ausgesetzt ist wie keine zuvor. Das Internet ist voll von gewalttätiger, abscheulicher Pornografie. Ich habe keine Ahnung, was das mit den jungen Menschen macht. Ich weiß nur, dass sie damit alleingelassen sind. Die großen Internetkonzerne müssen im Kampf gegen das Problem in die Pflicht genommen werden.“(Schauspielerin Emma Thompson, Interview „Bunte“)

Über das Thema Kinder- und Jugendschutz im Internet hat Phil Pöschl, Leiter und Gründer von Safersurfing in einem Workshop berichtet.  Kinder- und Jugendschutz im Internet ist ein Thema, das viele Eltern bewegt. Weiterlesen…