„Da wächst gerade eine Generation heran, die einer Flut von Pornografie ausgesetzt ist wie keine zuvor. Das Internet ist voll von gewalttätiger, abscheulicher Pornografie. Ich habe keine Ahnung, was das mit den jungen Menschen macht. Ich weiß nur, dass sie damit alleingelassen sind. Die großen Internetkonzerne müssen im Kampf gegen das Problem in die Pflicht genommen werden.“(Schauspielerin Emma Thompson, Interview „Bunte“)
Über das Thema Kinder- und Jugendschutz im Internet hat Phil Pöschl, Leiter und Gründer von Safersurfing in einem Workshop berichtet. Es ist ein Thema, das viele Eltern bewegt. Vor den Risiken des Internets muss man nicht nur Kinder schützen, sondern auch Erwachsene warnen: „Knapp vier Stunden verbringen 14- bis 15- Jährige täglich im Internet. Das sind 20 Minuten mehr als im Vorjahr. Unglaublich: Ein ganzer Nachmittag oder Abend, den Großteil der freien Zeit am Handy oder vor dem Computer sitzend“.
Diese Zahlen sind erschreckend, aber viel schimmer ist, dass die Eltern kaum wissen, was ihre Kinder alles im Internet sehen oder welche Seiten sie besuchen. Auf der Website von Safersurfing ist eine Studie der Middlesex University London (Mai 2017) zum Thema Pornografie im Kindes- und Jugendalter veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit dem Einfluss von Online-Pornografie auf Werte, Einstellungen und Überzeugungen von Kindern und Jugendlichen. Bei der repräsentativen Studie wurden Jungen und Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren befragt. Von den befragten Studienteilnehmern gaben 28% der Kinder und Jugendlichen an im Alter von 11-12 Jahren zum ersten Mal mit Pornografie in Berührung gekommen zu sein. Mit 65% hat im Alter von 15-16 Jahren schon weit über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen Online-Pornografie gesehen. Darüber hinaus bestätigt die Studie ein Phänomen, das bereits in vorangegangenen Studien aufgezeigt wurde: Der Erstkontakt mit Pornografie ist meist nicht intendiert. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Internetpornografie haben laut der englischen Studie nur 22% der Kinder Jugendlichen gezielt danach gesucht. 46% stolperten zufällig darüber z.B. durch ein Pop-Up und 22% wurden die pornografischen Bilder von anderen gezeigt.
Laut eigenen Aussagen reagieren 27% der Kinder und Jugendlichen bei ihrem ersten Pornokontakt geschockt. Bei all denen, die anschließend weiter Pornos schauen, sinkt dieser Wert auf 8%. Hier lässt sich ein deutlicher Desensibilisierungsvorgang erkennen.
Sehr hilfreich für die Eltern sind die kostenlosen Internetfilter (bis jetzt waren fast alle kostenpflichtig!) wie z.B von der Firma Kaspersky, die auch für die Smartphones und Apps geeignet sind (www.my.kaspersky.com).
Herr Pöschl betont: „Die Eltern sind der effektivste Kinderschutz im Internet“. Den Elternratgeber von Safersurfing findet man hier: https://www.safersurfing.org/kinderschutz/